metalisches Klappern am Motor
- rubi73
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die Beta RR125 Lc Bj. 2014 von meinem Sohn ist heute auf dem Weg zur Schule wohl mal ganz kurz von der Leistung abgefallen und hat auf einmal ein metallisches Klappern.
Auspuff Krümmer/Endtopf sind ca. 6 Monate alt, ist am Krümmer zwar schon rostig, sieht aber unaufällig aus.
Versuch mal ein Schraubenzieher durch Zündkerzenloch zu stecken hat beim Drehen über den OT kein erkennbares Spiel gezeigt, wie z.B. bei einem PKW, wenn die Gleitlager der Pleuel durchgefressen sind.
Ventilspiel nachstellen (war leicht an der Grenze), hat nichts gebracht.
Habe danach den E Starter mal ausgebaut, (da der manchmal beim Starten auch klackert) und von Hand übers Hinterrad angeworfen -> klackert weiter.
Also Polradabdeckung runter, nichts Auffälliges.
Danach Ölfilter seitlich geöffnet und Öl abgelassen, im Filter seitlich befanden sich kleinste Metallspäne. Der Motor hatte aber bei Vorbesitzer einen Motorschaden und einen neuen Zylinder und Kolben bekommen und ich habe den seitlichen Filter beim letzten Ölwechsel nicht getauscht, könnte sein, dass die Späne schon älter sind.
Nächster Schritt, Kupplungsdeckel weg. Unten im Deckel lag ein ca. 20 mm langer hauch dünner Metallspan (magnetisch kein Alu, könnte von einem früheren Kolbenring stammen)
Kurbelwelle hat kein Spiel, Ausgleichswelle auch nicht, Ölpumpe wackelt ein bisschen sollte aber bei Öldrucklagern auch normal sein, äußerer Kupplungskäfig hat zum dahinter liegenden großen Zahnrad, an dem es hängt leichtes Spiel, denke auch da ist eher normal.
der Ausrückstift, der mit einer Bundmutter per Sechskant in der äußeren Kupplungsplatte steckt, hat deutlich Siel wenn die 2. Mutter von außen gegengezogen wird, denke aber das ist beabsichtigt
Kettenspanner funktioniert und rastet hörbar nach, wenn man die Feder einsetzt.
Motor springt an, klackert aber. Da die wesentlichen Wellen am Motor alle Kugelgelagert sind, habe ich den Motor 3-4 Mal mit offenen Deckeln für ca. 5 Sekunden gestartet, er klackert, aber es lässt sich nicht richtig orten.
Also Motor raus und Kopf runter. Im Bereich der Wasserpumpe ist auf der Innenseite Ölschaum durch Wassereintritt, ist aber noch im Anfangsstadium und nicht die Ursache, werde ich aber beheben.
Öl selbst sieht unauffällig aus, im rechten, äußeren Gehäusedeckel vor der Kupplung hat sich in den Rippen ebenfalls ein bisschen Ölschaum angesammelt, kann aber noch nicht die Ursache sein.
Ventiltrieb sieht unauffällig aus, Nockenwelle ok, kein Spiel. Ventilsitze spontan unauffällig, schaue ich mir aber morgen nochmal genauer an.
Zahnräder von Kurbelwelle am Übertrieb auf Ausgleichswelle klackern, wenn man sie gegeneinander im Zahnspiel verdreht, sollte aber auch nicht die Ursache sein.
Kolben hat auf der Einlassseite unter den Kolbenringen sichtbare Riefen
Kolbenringe sehen unauffällig aus
Zylinder hat eher leichte Riefen, ein ca. 3 mm breiter optisch sichtbarer Bereich ist ganz leicht mit dem Finger als Vertiefung zu erfühlen und zieht sich über 2/3 des Hubs. Aber keine Scharfkantigen Gräben oder Furchen.
Lager auf dem Kolbenbolzen wirkt etwas verlottert und lässt sich im Lager leicht in die Richtung wackeln, in der das Lager führen sollte (hat aber kein erfühlbares Radialspiel)
Pleuellager auf Kurbelwelle wirkt ebenfalls etwas verlottert und hat etwas Radialspiel (schwer zu schätzen, sind aber bestimmt 2-3 Zehntel und man kann ein leichtes Klackern provozieren)
Das störende metallische Klappern läuft synchron zu den Explosionen im Motor, nicht doppelt so schnell.
Ich bin spontan etwas ratlos. Ich sehe zwar Baustellen, die man beseitigen sollte, aber die eindeutige Ursache bin ich mir nicht sicher. Pleuellager ist zwar verdächtig, aber das kommt doch bei einem Rillenkugellager nicht von heute auf morgen... hat jemand einen Verdacht oder Tipp?
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- cruzcampo
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die Beta RR125 Lc Bj. 2014 von meinem Sohn ist heute auf dem Weg zur Schule wohl mal ganz kurz von der Leistung abgefallen und hat auf einmal ein metallisches Klappern.
Der Motor hatte aber bei Vorbesitzer einen Motorschaden und einen neuen Zylinder und Kolben bekommen
Pleuellager auf Kurbelwelle wirkt ebenfalls etwas verlottert und hat etwas Radialspiel (schwer zu schätzen, sind aber bestimmt 2-3 Zehntel und man kann ein leichtes Klackern provozieren)
klar hab ich da einen verdacht:
für mich hört sich das so an, als ob der motor (siehe erstes zitat) einen reiber hatte.
für das warum gibt es viele möglichkeiten, ist aber imo kaffeesatzleserei (zumindest für uns user hier).
fängt schon mit der frage an, was denn die ursache für den ersten motorschaden war und
wie man diese behoben hat.
meine empfehlung: motor komplett zerlegen, komponenten vermessen, austauschen.
oder ersatzmotor aus einem schlachter besorgen und den reinfrickeln.
des weiteren die bedüsung prüfen. was ist verbaut? was gehört rein? wie sehen düsen
und nadel aus? im zweifel neu setzen. auch an die kühler denken!
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- tkm
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wie sieht das Brandbild der Kerze aus? Zu hell? Evtl. Falschluft am Einlass gezogen und zu mager gelaufen, bzw. LuFi-Kasten manipuliert?

Polrad auf der Welle verdreht?
Kühlwasser noch alles da? Wasser der Kühlung kommt irgendwie in den Brennraum?
Ansonsten: siehe Antwort von cruzcampo:
Das Spiel Kurbelwelle und Pleuel haben jetzt denselben Schaden wieder ausgelöst, nur Zylinder tauschen genügt halt manchmal nicht.
Gruss
tkm
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- halpgas
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Pleuellager auf Kurbelwelle wirkt ebenfalls etwas verlottert und hat etwas Radialspiel (schwer zu schätzen, sind aber bestimmt 2-3 Zehntel und man kann ein leichtes Klackern provozieren)
Ups...kein Wunder wenns ordentlich klappert.
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- rubi73
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Das von der Leistung fallen war vermutlich ein locker sitzender Zündkerzenstecker bei starkem Regen, was allerdings die Aufmerksamkeit auf den Motor gelenkt hat. Ich denke die klackert schon den ganzen Winter, nur hatte es keiner beachtet.
Kerzenbild ist übrigens unauffällig.
Ich habe den Motor jetzt komplett raus genommen und zerlegt, ich vermute das Geräusch kommt vom unteren Pleuellager.
Pleuel hat gefühlt wenig Radialspiel, aber deutliches Kippspiel zur Seite. Wenn ich die Welle am Pleuel hängend in der einen Hand halte und mit der anderen kräftig oben auf das Pleuel haue, gibt es ein metallisches Klackern. Ich vermute das ist die Ursache.
Ich werde nur den Motor in den nächsten Tagen neu aufbauen und diverse Verschleißteile gleich mit wechseln.
Kleine Tipp an enthusiastische Schrauber ohne Erfahrung und ohne Zugriff auf umfangreiches Werkzeug, ohne Abzieher oder stabile Abzieher selbst improvisieren, lässt sich der Motor nicht zerlegen gerade das Polrad und die Polradseite im Lager saßen sehr stramm. Die Komplexität ist deutlich höher als bei einem älteren 2t Motor. Allerdings sind die Markierungen für Steuerzeiten und für die Ausgleichswelle gut zu erkennen und intuitiv zu deuten.
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Kann mir bitte jemand den Anzugsvorgang der Dehnschrauben für den Kopf beschreiben (Drehmoment + falls erforderlich die Drehwinkel)
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Das Lager auf der Welle von der Kupplung finde ich noch ein bisschen auffällig und zwar auf der Seite, wo die Ausrückmechanik ins Gehäuse geht (Polradseite)
Das Lager sieht nicht ganz nach Maschinenbaustandard aus, hat am Innenring eine Reduzierung, die wie eine Passfläche (integrierte Passscheibe/Passfläche aussieht) Das Lager ist blitze blank, läuft ohne zu hakeln, aber deutlich schwergängiger als die anderen. Ist das so gewollt oder ein Fehler? Rein von der Logik würde ich auf der Kupplungsseite vielleicht ein etwas besonderes Lager erwarten, da das die Achsialkräfte des Gebers abbekommt, aber das Lager auf der Polradseite bleibt ja im Gehäuse und die Welle sitzt ja eher etwas lockerer drin.
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- Zero260
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bei Kupplungen werden gerne Standard Rillenkugellager verwendet.
Wenn man nicht dauernd mit gezogener Kupplung rumsteht hält das eigentlich sehr lange.
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- rubi73
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Ist für 2018er Modelle, denke aber der Rumpfmotor ist auf jeden Fall der Gleiche.
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- rubi73
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Das Handbuch hat mir sehr geholfen, zumindest entspannt es enorm die Situation, wenn man nicht nur auf Verdacht zusammen baut, sondern ein paar Skizzen und Drehmomente zur Verfügung hat.
Hab relativ günstig eine neue Kurbelwelle, ein neuer Zylinder+ Kolben+ Ringe und Dichtungen bekommen und gleich noch 3 Lager und 2 Wellendichtringe, die nicht mehr ok waren getauscht+ die Dehnschrauben am Kopf neu und die Innereien der undichten Wasserpumpe (Dichtring+ Lager + eingelaufenes Pumpenrad). Da ich eh alles auseinander hatte, hab ich gleich noch die Kupplungsscheiben gewechselt. Denke die komplette Reparatur hat nicht viel mehr als 400 Euro auf keinen Fall 500 Euro gekostet. Einige Teile kamen sehr günstig aus Italien, benötigten halt ne gute Woche.
Ich rechen es mal so, 2 Mann gut 4 Abende beschäftigt+ 1 Tag Ersatzteilwesen, sind 5 Tage Beschäftigung... Wo bekommt man schon für 50€ pro Nase ein Abend füllendes Unterhaltungsprogramm

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rubi73 wrote: ...Wo bekommt man schon für 50€ pro Nase ein Abend füllendes Unterhaltungsprogramm


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