Xtrainer: falsche Anzugsmomente in Bedienungsanleitung
- Oeliger
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ich habe leider feststellen müssen, dass in dem Bedienungs- und Wartungshandbuch für meine 2018er XTrainer die genannten Drehmomente nicht zu 100% stimmen. Das Handbuch ist auch im Service - Mitgliederservice abgelegt.
Auffällig sind:
- Das Anzugsmoment für die untere Befestigungsschraube des Federbeins zur Umlenkung -> 70 Nm laut Seite 66 und 77
- Anzugsmoment Klemmschrauben untere Gabelbrücke -> auf S.64 mit 17 Nm meines Erachtens falsch bezeichnet, jedoch auf S.66 mit 12 Nm (deckt sich zu Kennzeichnung auf unterer Gabelbrücke)
-> Stahlschraube M10 10.9 eingeschraubt in ein nur ca. 8 mm langes Alugewinde vom Federbein
-> 70 Nm deutlich zu viel -> da reißt es das Alugewinde im Federbein raus -> sollte wohl eher im Bereich von 30 ... 40 Nm sein, jedoch wäre eine Aussage von Beta hilfreich.
-> damit scheinen die 12 Nm korrekt zu sein
Danke,
Oeliger
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- daveh
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- Das Anzugsmoment für die untere Befestigungsschraube des Federbeins zur Umlenkung
-> 70 Nm laut Seite 66 und 77
-> Stahlschraube M10 10.9 eingeschraubt in ein nur ca. 8 mm langes Alugewinde vom Federbein
-> 70 Nm deutlich zu viel -> da reißt es das Alugewinde im Federbein raus -> sollte wohl eher im Bereich von 30 ... 40 Nm sein, jedoch wäre eine Aussage von Beta hilfreich.
Bei der RR stehen auch 70 Nm im Handbuch und ich musste leider auf die harte Tour feststellen, dass dies zu viel ist. Zum Glück hatte ich noch ein Reservefederbein in Rumänien am Rennen mit dabei.
Ich ziehe nun mit 50 Nm an und mache noch ein bisschen Loctite dran.
Das Federbein habe ich mit einem Helicoil geflickt. Vorsicht, es handelt sich um ein Feingewinde!!
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- Rubberduck
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Das scheint ne Menge Anleitungen zu betreffen.
Da sollte Beta unbedingt was unternehmen........
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- Oeliger
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Deshalb habe ich den Thread erstellt, damit jeder in seinen "Garagenaufzeichnungen" ggf. die Werte korrigiert und bisherige Anzugsmomente nochmals kritisch durchschaut.
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- Flyingbrick
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Wir hatten neulich in einem anderen Forum eine erhitzte Diskussion. Es ging um Anzugsmomente von Kettenradmuttern auf Stahlbolzen in einem Leichtmetallträger.
Der Hersteller hatte 98 Nm angegeben und ich hatte das so in das dortige Wiki übernommen. Jahrelang ging das gut. Plötzlich meldete sich jemand und schrieb, das sei Irrsinn und wir würden das völlig unkritisch abschreiben. Tatsächlich hätte er das als früherer Mechaniker sofort als Unsinn erkannt und würde seitdem mit höchstens 30 Nm anziehen.
Der Ton wurde schnell rau dabei.
Schließlich stellte sich heraus, dass er erstens die M12-Bolzen für M10 gehalten hat und zweitens Standardanzugsmomente für DIN-Normalgewinde "zum Beweis" anbrachte. Die Bolzen hatten aber Superfeingewinde M12x1,0 und vertrugen (oder erforderten) damit deutlich höhere Drehmomente.
Der Mann hat "nach Gefühl" bei so wichtigen Teilen das Drehmoment auf weniger als ein Drittel reduziert. Das ist definitiv auch gefährlich.
Wenn ihr also die Standardanzugswerte ermitteln wollt, achtet auch auf die Gewindesteigung. M10x1,25 hat einen Standardanzugswert von 78,11 Nm bei 10.9er Schrauben:
www.schrauben-n...e/anziehmomente.html
70 Nm ist also erst mal -ohne Berücksichtigung des Materials vom Innengewinde!- kein so absurder Wert. Ob er an dieser Stelle zutrifft...Beta sollte das beantworten können.
Ich habe auch gerade ein Innengewinde an der vorderen Bremszange gekillt, nicht wegen des zu hohen Drehmoments, sondern weil die Stahlschraube im Alu gefressen hat. Nun sitzt ein Helicoil-Einsatz im Sattel und das Ganze sitzt wieder bombenfest.
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- Oeliger
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da stimme ich Dir vollkommen zu. Selbst als Maschinenbauer ist es mir lieber, wenn der Hersteller die Drehmomente vorgibt, dann kommen hinterher keine Diskussionen auf.
In dem o.g. Fall des Federbeines sind die 70 Nm aber definitiv zu viel - wie Daveh habe ich auch mir aufgrund blindem Vertrauen in die Angaben der Bedienungsanleitung und etwas Zeitdruck mit den noch nichtmal erreichten 70 Nm (kein Billig-Drehmomentschlüssel) das Gewinde ruiniert. Wird nun auch mit Helicoil repariert. Von dem leidlichen Thema Stahl in Alu und Korrosion schreibe ich jetzt mal nix.
Wenn man den Schaden hat, dann ist man schlauer und schaut nochmal in seinen Unterlagen nach. Und da sehe ich, dass 70 Nm für eine Stahlschraube in ein so kurzes Alugewinde deutlich zu viel sind. Ich bin aber auch gespannt, welchen Wert Beta als richtigen Wert nennt. Meinen Händler habe ich schon kontaktiert.
Ich bin noch nicht so lange in diesem Beta-Forum, aber der Ton scheint hier sehr gut zu sein und bleibt damit hoffentlich auch stets ruhig und sachlich

greetz,
Oeliger
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- Flyingbrick
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Das finde ich auch!Oeliger wrote:
Ich bin noch nicht so lange in diesem Beta-Forum, aber der Ton scheint hier sehr gut zu sein und bleibt damit hoffentlich auch stets ruhig und sachlich
greetz,
Oeliger
Zum "richtigen" Anzugsmoment kann ich auch nichts beitragen, zumal auch nicht jedes Leichtmetall gleich belastbar ist. Gerade an den Wettbewerbsmaschinen ist ja teils auch Magnesium im Spiel.
Wenn Du jetzt einen Helicoil-Einsatz drin hast, wird die Belastbarkeit des Gewindes auch höher als zuvor sein. Die vorgespannte Spirale verteilt die Kraft ja viel gleichmäßiger auf das Innengewinde. Gut möglich, dass es jetzt die 70 Nm aushalten würde, trotz nur 8 mm Länge.
Selbst bei normalen Straßenmaschinen hatte ich auch schon den Effekt, dass die Befestigungsschrauben von Stereofederbeinen das Innengewinde der Schwinge ruiniert hatten. Da lag es nicht am Drehmoment, sondern die Besitzer haben den Kettensatz getauscht und beim Zusammenbau die Schrauben der Federbeine zuletzt eingesetzt. Dazu musste die Schwinge mitsamt des schweren Hinterrads angehoben werden, und unter der Last fiel nicht groß auf, wenn die Leute die Schrauben dann schief angesetzt haben.
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Oeliger wrote: ...Ich bin noch nicht so lange in diesem Beta-Forum, aber der Ton scheint hier sehr gut zu sein und bleibt damit hoffentlich auch stets ruhig und sachlich ...



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- flippo
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ich dachte vor einem Jahr, dass nur ich betroffen wäre als mir das passiert ist. Hab das neue Moped (2017) zum Fetten usw. zerlegt und beim Zusammenbau das Federbein "handfest"angezogen, das war schon zu viel. Ich nahm an, dass das bereits ab erster Montage versaut war, denn gefühlt waren das maximal 50Nm, eher erheblich weniger. Ich ziehe alles an der Umlenkung immer nur handfest an, dann anschließend mit dem passenden Drehmoment, soweit kam ich aber nicht.
Ich habe dann in meinem Fundus eine passende sehr dünne Mutter zum Kontern gefunden. Demzufolge eine Auflagefläche gefeilt, die Schraube ein wenig angezogen und gekontert, hält wunderbar.
Habe den Händler, trotz das es ein neues Moped war, nicht kontaktiert, das war mir zu wenig beweisbar.
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Cheers
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- daveh
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flippo wrote: ich dachte vor einem Jahr, dass nur ich betroffen wäre als mir das passiert ist
tut irgendwie gut zu hören, dass man nicht der einzige "Doofe" ist, dem sowas passiert

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Meckerecke
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